6.200 nZF: Der Frühling der Menschheit und die Eiskönige
Etwa im Jahre 6200 n.Z.F. wich der grimmigste Frost und die Sommer wurden langsam wieder länger.
Zeitgleich erschienen wie aus dem Nichts die Weißen Reiter, um die Menschheit zu neuer Größe zu führen.
Diese in Pelze gehüllten, stolzen Krieger durchstreiften den Süden Andurins und standen den Menschensippen bei, die sich langsam wieder anzusiedeln begannen. Unermüdlich schützten sie vor den Grünhäuten des Nordens und den Kreaturen der Wildnis.
Doch niemals errichteten sie eine feste Herrschaftsform oder ein Staatsgefüge, obwohl die Sippen der sich neu erhebenden Menschheit sich nichts sehnlicher wünschten.
Die gut gemeinten Ratschläge der Weißen Reiter wurden in vielen Gemeinden zu einer Art neuem Gesetz kodifiziert und Bewunderer begannen, ihr Verhalten nachzuahmen, bis es sich bei den Menschen in völlig idealisierte Traditionen gewandelt hatte.
Diese von der Bevölkerung als Eiskönige bezeichneten Reiter verschwanden spätestens im Jahre 6500 n. ZF., als die Eiszeit nach über Tausend Jahren endlich vorbei zu sein schien. Spuren hinterließen sie kaum. Woher sie zu Anfang kamen oder am Ende gingen ist heute unbekannt und Inspiration so manchen Dichters.
Die Lande ergrünten erstaunlich schnell, nur im Norden und den Bergen hielt sich der Schnee. Das Land selbst war wie neu. Kaum ein Zeichen, kaum eine Ruine erinnerte mehr an das alte Hochreich, keine verdorrte Ebene an das Grauen der Dämonenkriege. Nur mündliche Überlieferungen oder Aufzeichnungen in den Kellern der wenigen Festungen, welche dem Eis trotzen konnten, kündeten von diesen vergangenen Zeiten. Den vielen überlieferten Aufzeichnungen des Magierzirkels im Anjunkamm, welcher zu dieser Zeit erstmals wieder die Oberfläche betrat, schenkt man bis heute wenig Glauben, da ihr seltsamer Kult vermutlich viele Chroniken verfälschte oder umschrieb.
Während sich im Süden also langsam kleine Königreiche mit einer ersten, grob an das heutige Feudalsystem erinnernden Kultur entwickelten, verbreiteten die Magier ihren Herrschaftsbereich vom Anjunkamm ausgehend immer weiter in die umliegenden Ebenen. Großer Krieg der Magier gegen die Orks, die Orkreiche des Nordens vergehen und die Grünhäute fliehen in die Wildnis und die fernen Ödlande. Hierbei verausgabt sich das Reich der Magier so stark, dass es einige Jahre später nach einem Streit mit dem Süden von einer großen Streitmacht der Geeinten Königreiche erobert und ausgelöscht wird.
Gemeinsam dehnen die Königreiche des Südens ihren Einfluss immer weiter nach Norden aus und drängen die letzten großen Orksippen endlich in die entlegensten Winkel des Kontinents.
Doch die Einheit sollte nicht lange währen. Neid und Missgunst zerstörten die Einheit und es kam zu langen und kräftezehrenden Kriegen zwischen den Königreichen. Über die Jahrhunderte verging ein Reich nach dem Anderen, nur um von einem mächtigeren beerbt zu werden. Allianzen entstanden und vergingen, Chaos und Krieg entvölkerte ganze Landstriche, Phasen des Friedens gönnten den Menschen eine Ruhepause, in der sie sich wieder erholen konnten.
Orkheere zogen aus der Ödnis über den Kontinent, äscherten Städte und Reiche ein und unterwarfen die Menschheit. Mühsam konnten sie ein ums andere Mal wieder zurückgedrängt werden, große Menschenreiche entstanden, nur um einige hundert Jahre später wieder durch Bürgerkriege zerrissen zu werden.
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