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Bericht aus Rott-Urm

Uns erreichte ein Tagebucheintrag, welcher von einem unserer Reporter verfasst wurde. Doch lesen Sie selbst, was diesem widerfahren ist:

Ich bin seit mehr als einen Monat unterwegs, seitdem mich die Redaktion nach Rineva schickte, um von dort aus den aktuellen Kriegsbericht zu vervollständigen.
Die Reise hätte nicht mehr als eine Woche in Anspruch nehmen sollen, doch es kam anders.

Untote wüteten vor den Toren Rinevas und Teile der Stadt scheinen gefallen zu sein.
Ich selbst entkam den Horden nur durch Glück und eine Flucht in den Norden.
Fast überall traf ich ungesenen auf Untote und nun bin ich fast im Rotsteinmeer kurz vor dem Lanatarwald in der Ortschaft Rott-Urm angekommen.

Doch auch hier ist man nicht sicher und nur durch die Hilfe der Wirtin der hiesigen Taverne bin ich noch am Leben.
Wir verstecken uns vor den Untoten in einem Geheimgang und um uns die Zeit zu vertreiben, erzählen wir uns Geschichten.
Eine interessante will ich hier niederschreiben:

Die Wirtin erzählte mir, dass Sie bereits vor nicht ganz einer Woche unerwartete Gäste hatte.

Zwar ist das Erscheinen von Fremden in einer Taverne nicht allzu ungewöhnlich, doch dass diese Besucher, welche sich als fahrende Händler ausgaben, anders waren, wurde der Wirtin schnell bewusst.
Schon alleine die Tatsache, weshalb für so wenige Waren so viele und vor allem unterschiedliche Personen unterwegs sein sollten, wollte sich ihr nicht erschließen.
Angeblich kamen die Fremden vom Lanatarwald und seien dort Untoten begegnet, welche vergeblich versuchten, eine seitens der Hochelfen errichtete, magische Barriere zu durchbrechen.
Bei den Besuchern sollen sogar Priester der Acht, Elfen und ein Zwerg gewesen sein und sie will sogar Namen wie Horacius, sowie "von Wehrwall" vernommen haben.
Eine mitreisende Seefahrerin schien sogar unsterblich zu sein, denn nach einem tödlichen Treffer stand sie, nachdem der Löwenkopf an ihrer Kette zu glühen begann, unversehrt wieder auf.
Den genauen Grund des Ereignisses traute sich die Wirtin nicht zu erfragen, weshalb wir ihnen, werte Leser, keine diesbezügliche Erklärung geben können. (Wir bleiben an dem Phänomen dran)

Es soll in den Tagen, als die Fremden anwesend waren, immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen kleinen Patrouillen der Untotenarmee und den Besuchern gekommen sein, wobei die Untoten zumeist zurückgeschlagen wurden.
Sie hatte zwar von den Untoten, welche von den hiesigen Holzfällern als "Schimmlige" bezeichnet wurden, gehört bzw. im Boten gelesen, doch der Krieg war immer weit weg gewesen.
Interessant sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Untoten nicht nur aus koordinierten Kämpfern bestanden, sondern wohl auch "Klerikale" bei sich hatten, welche eine "Herrin" anbeteten.

Doch viel neugieriger machte mich die Wirtin mit der Aussage, dass die Fremden nicht gekommen sind, um gegen die Untoten zu streiten. Viel mehr sollen die Fremden auf der Suche nach einem alten Tempel gewesen sein.
Sie war selbst erstaunt, als sich nach längerer Suche hinter ihrer Abstellkammer ein kleiner Gang auftat, welcher in eine Art Labyrinth führte, welches wiederum einem uralten Tempel der Urdoria vorstand.
Sie selbst habe sich nicht getraut das Labyrinth zu betreten, doch wie die Fremden berichteten, sollen die Gänge voller Fallen und Rätzel gewesen sein.
Des Weiteren soll sich in den Tiefen des Tempels ein lebender Wächter befunden haben, welcher eine Schatulle mit einem Teil eines Artefaktes bewacht haben soll.

Ob es das war, worauf es die Besucher abgesehen hatten oder nicht, vermochte die Wirtin nicht zu beantworten.
Bedauerlich ist jedoch, dass nach dem Abzug der Fremden die Untoten auch weiterhin hier ihr Unwesen treiben.
Dies erklärt auch die toten Holzfäller, welche ich auf meiner Flucht vor den Untoten gesehen habe.
Ich bin nur froh, dass die Wirtin mir so selbstlos Schutz anbot und wir rechtzeitig ein Versteck gefunden haben.
Der Gang, in welchem wir uns nun befinden ist der Eingang zum Labyrinth, doch ich muss zugeben, dass mein Mut trotz der durchaus vorhandenen Neugier nach den Erzählungen nicht ausreicht, um tiefer in das Innere einzudringen.
Doch wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages mit Begleitern zurückkommen und selbst das Unbekannte erforschen.

So langsam ebben die Geräusche von jenseits der Taverne ab.
Ich werde noch kurz abwarten und dann wohl im Schutz der Nacht meine Reise fortsetzen.