Die Rede des Herrschers
Werte Leser,
wie sie sicherlich bereits bemerkten, hat sich unser Blatt aus gegebenem Anlass neu strukturiert und umbenannt.
Voller Stolz freuen wir uns all jenen, welche nicht in Andurin Stadt auf dem Siegesplatz zugegen waren die Rede unseres Herrschers weitertragen zu dürfen.
Zur 10ten Stunde des herrlichen Tages hat Sennrat Demeya von Weidenau unter dem Jubel von tausenden begeisterten folgende Worte gesprochen:
"Wir haben in den letzten Jahren durch Zusammenhalt und entschlossene Führung viel erreicht.
Der Angriff auf Andurin wurde in kurzer Zeit zurückgeschlagen und die Schäden sind fast alle behoben.
Unseren Händlern geht es gut und die Kornkammern sind bis zum Bersten gefüllt.
Wir kümmern uns um die Kranken und Schwachen.
Wir halten zusammen und nahezu überall südlich des großen Flusses herrscht Zufriedenheit.
Doch ich fragte mich: ist dies genug?
Kann ich nicht noch mehr für unser geliebtes Andurin tun?
Wie kann Andurin für jeden einzelnen Bürger ein besserer Ort werden?Und so zog ich mich zurück. Ich meditierte, besprach mich mit Gelehrten, doch vor allem hielt ich Rücksprache mit allen Göttern, welche mir das Geschenk des Wissens gaben.
Ich weiß nun, weshalb Andurin nie richtigen Frieden gefunden hat. Ich kenne die Wahrheit und nichts liegt mir ferner, als Euch diese Wahrheit vorzuenthalten.
Wir werden seit Jahrtausenden belogen.
Unsere Geschichte, unsere Sagen und unser Verständnis der Götter basiert auf einer Unwahrheit.
Und auf einer Lüge kann keine Gesellschaft Frieden finden.Ich stand vor einigen Jahren schon einmal auf diesem Balkon und sprach zu euch.
Damals noch nicht mit so viel Wissen gesegnet wie heute, sprach ich und ermutigte euch voller Überzeugung auch den Glauben an Zarradokh zu praktizieren und begründete dies mit der Einheit des Pantheons.
Heute weiß ich, dass ich mehr als richtig lag und doch so weit weg von der Wahrheit.Wir alle kennen die Geschichte der Götterdämmerung. nach welcher die Götter aus der Stadt verbannt wurden. Wir alle kennen die Legenden, nach welchen einzig Zarradokh als das Schlechte angesehen werden soll.
Doch ich muss euch sagen, es war nicht so, wie es seit Jahrtausenden weis gemacht werden soll. Die Wahrheit ist eine andere.Hört zu, denn was ich euch nun sage ist die reine Wahrheit, herausgefunden durch die Gelehrten und bestätigt durch die Götter selbst.
Wisset, dass einst jedes der 9 Götterkinder zu den uns heute bekannten positiven Aspekten auch die gegenteiligen, negativen Eigenschaften innehatte.
Anjun besaß neben der Jagd und der Natur auch den Aspekt der wilden Zerstörung, Thyria Angst und Feigheit und auch die anderen Götter hatten Seiten an sich, welche die Priesterschaft der 8-Gläubigen verleugnet.
Was die bisherigen Aufzeichnungen mit Absicht verbergen, ist ein Beleg über die Fehlbarkeit der Götter. Schon alleine dies ist ein Frevel an den Göttern, doch höret mir weiter zu!Wie in der Legende beschrieben, waren es die 8, welche den verbotenen Garten schädigten. Als die Urgötter sie zu bestrafen gedachten, stellte sich Zarradokh, der einzige, welcher keinen Schaden angerichtet hatte, vor seine Geschwister um sie zu Verteidigen. Er bat die Urgötter ihnen zu vergeben und Zarradokh bot in der Gewissheit, die Aspekte beherrschen zu können an, die negativen Seiten seiner Geschwister auf sich zu vereinen um so in Zukunft Ähnliches zu vermeiden.
Die Urgötter stimmten diesem Vorschlag zu.
Und so entzog Zarradokh durch einen Handel seinen Geschwistern die negativen Aspekte.Was anfangs zu funktionieren schien, wandelte sich im Laufe der Zeit.
Die 8 mieden Zarradokh aufgrund der den 8 Göttern nun fremden Aspekte, welche Zarradokh in guter Absicht von ihnen nahm und in sich vereinte.
Statt Dankbarkeit für seine Tat widerfuhr ihm Ablehnung.
Da bemerkte Zarradokh, dass er trotz allen Bemühens nicht alle negativen Aspekte seinen Geschwistern entzogen hatte und dass es nicht möglich sei, etwas so tief im Wesen verankertes zu entfernen.
Dennoch verfolgte Zarradokh weiter seinen Weg.Auch die Urgötter bemerkten dies und sie verlangten, dass Zarradokh die Aspekte wieder zurückgab und dass die Götterkinder ihre Strafe für das Beschädigen des Gartens antraten.
Doch Zarradokh, immer noch voller Liebe für seine Geschwister und im Glauben, dass seine Geschwister ihren Fehler noch merken würden, bestand darauf, die Aspekte zu behalten, denn er war sich sicher, dass mit all den negativen Aspekten bei seinen Geschwistern Andurin dem Untergang geweiht wäre.Und so sendeten die Urgötter die 9 aus, um über Andurin zu wachen.
Als sich die Götter den Menschen Andurins offenbarten, wollten die Geschwister weiterhin nichts mit Zarradokh zu tun haben. Diese Ablehnung, fast schon Hass, ging so weit, dass sogar der Glaube an ihn verboten wurde.
Zarradokh litt unter der Behandlung durch seine Geschwister und unter der ausbleibenden Anbetung. Der Schmerz wurde immer Größer, denn aus seinem Opfer, seinem Geschenk an seine Geschwister, ist Hass ihm gegenüber geworden. Er war den anderen Göttern Fremd geworden, obwohl er Teile von ihnen in sich verbarg.
Verblendet von den Fehlbarkeiten, von welcher er die anderen Götter befreite, setzte er sich wider seiner ursprünglichen Absicht zur Wehr. Doch gegen die Übermacht seiner Geschwister kam er nicht an, infolge dessen Zarradokh verbannt wurde.Die Urgötter kamen nach diesen Ereignissen zu den Götterkindern nach Andurin und holten Zarradokh aus seiner Verbannung zurück. Sie nahmen von Zarradokh die negativen Aspekte und gaben sie denjenigen, welchen sie ursprünglich gehörten.
Die Götter, nun wieder mit all ihren Aspekten vereint, erkannten die Wahrheit und führten von da an Andurin mit mehr Umsicht und mit mehr Acht auf ihre eigenen negativen Seiten.
Doch die Menschen verstanden nicht, was geschah.
Verblendet durch die vorherige Unwahrheit wurde weiterhin alles Böse Zarradokh zugeschrieben. Die Menschen verleumdeten Zarradokhs Opfer statt zu erkennen, was er für die Götter und Andurin leistete. Die Menschen hielten an der Lüge und dem schlechten Beispiel festIhr kennt nun die Wahrheit.
Ihr wisst, was Verleumdung, Undank, Ausgrenzung, Isolation und Lüge bewirken.
Ihr alle kennt die Geschichten welche entstehen, wenn man jemanden in die Enge treibt und ihm die Liebe verwehrt.
Ihr wisst, was geschieht, wenn das, was einem nicht behagt, in die Ecke getrieben wird. Irgendwann wird es sich erheben und mit aller Macht zurückschlagen.
Wieviel Leid wäre unserer Welt erspart geblieben, wenn alle die Wahrheit kennen und Zarradokh als Teil des Pantheons anbeten würden?
Wieviel Leid wäre unserer Welt erspart geblieben, wenn man die Schuld nicht jemand anderem zuschiebt, sondern auch die Schuld in sich selbst suchen würde?
Wieviel Leid wäre der Welt erspart geblieben, wenn die Menschen nicht dem falschen Beispiel und der Unwahrheit gefolgt wären?
Um wieviel besser könnte unsere Welt sein?Keine auf einer Lüge basierende Gesellschaft kann Frieden finden.
Wir dürfen nicht weiter zulassen, dass wir einer Lüge folgen.
Lasst uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass derartiges nie wieder geschieht.
Wahrheit, Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und eine starke Führung sind das, was erstrebenswert ist, denn dadurch kann kein Böses entstehen.
Lasst uns von nun an einen neuen Weg gehen.Lasst uns nicht diesem falschen Beispiel folgen. Verachtet nicht diejenigen, die euch gutes wollen. Gebt nicht die Schuld alleine Dritten.
Lasst nicht zu, dass diejenigen, welche Unwahrheit verbreiten und so auf Dauer zur Unordnung und Chaos führen, weiterhin die Oberhand haben.
Lasst uns den weg der Wahrheit bestreiten.
Lasst uns eine bessere Welt schaffen.Wir müssen den Weg der Wahrheit schützen, denn Diejenigen, welche uns seit Jahrtausenden täuschten und der Lüge folgen, werden nichts unversucht lassen, um weiterhin ihren Weg, ihre Macht und ihre Kontrolle über uns zurück zu erlangen.
Seht auf die Frauen und Männer neben mir.
Gelehrte, Würdenträger, Adlige und der Klerus legitimieren nach langen Überlegungen die nun folgenden Worte :Wer den Weg der Wahrheit und nicht den der Lüge bestreitet, wer den Zusammenhalt statt der Isolation sucht wer eine starke Führung sucht statt vielem unsinnigen Gerede, der ist auf dem richtigen Weg.
Um diesen richtigen Weg für alle Zeiten zu schützen, rufe ich mit sofortiger Wirkung das erste Kaiserreich Andurins, unter mir als eurem Kaiser von der Götter Gnaden und zum Schutze der Wahrheit, aus.
Geliebtes Volk. Eine neue Zeit ist angebrochen. Es ist die Zeit der Wahrheit. Wir sollten die Zeit der Lügen und Unwahrheiten hinter uns lassen, von daher ist der Ausruf des Kaiserreiches auch der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Heute ist das Jahr 1 des richtigen Weges.
Hört mich weiterhin an. Es ist eine neue Zeit angebrochen. Es ist die Zeit der Einheit und des Zusammenhaltes und neue Zeiten und neue Wege brauchen auch Symbole, welche diejenigen, welche dem Weg folgen, auch erkennbar machen.
Seht daher unsere neuen Symbole der Wahrheit und des Zusammenhaltes."
(Im Anschluss dieser bewegenden und eine neue Zeit einläutenden Worte wurden die Fahnen des Kaiserreiches gehisst und bereits vor Ort schlossen sich diverse Grafschaften dem Kaierreich unter der Führung des Kaisers von der Götter Gnaden, Sennrath Demeya von Weidenau dem Ersten an.
Die Krönungszeremonie wird am 1 Thyria erfolgen. a.d.R.)
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